Borten, Gürtel,  Bänder u. a.

Brettchenweben

Seit ich vor vielen Jahren das erste Mal eine Weberin auf einem Mittelaltermarkt beobachtet habe, war ich von der Technik fasziniert. Seitdem ist das Brettchenweben mein Hobby. 

 

Hier ist eine kleine Auswahl meiner gewebten Bänder zu sehen. Diese soll einen Einblick in die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten bieten. Denn nicht nur für mittelalterliche Gewandungen, sondern auch für viele andere Gelegenheiten können handgewebte Borten und Bänder eingesetzt werden.


Meine Borten

Meine Bänder sind als Borten, Gürtel und vieles mehr einsetzbar. Abhängig von der Technik sind sie sehr reissfest und stabil. Nicht nur historisch belegte Muster oder Motive, sondern auch neue Techniken begeistern mich.

  • Borten oder Gürtel mit oder ohne Perlenrand
  • Gürtel verziert mit Quasten
  • Bänder zur Weiterverarbeitung (Hundeleine, Armbänder, Lesezeichen, Gitarrengurte  u. a.)
  • Tischbänder

Natürlich gibt es auch Borten, die ich nicht herstelle. Dazu gehören:

  • Bänder in Broschiertechnik
  • historische Motive/Symbole, die mittlerweile nicht mehr erlaubt sind

Mir geht es nicht um die detailgenaue Rekonstruktion archäologischer Funde sondern vielmehr darum, schöne Ergebnisse zu erzielen, die gut zu verarbeiten sind. Deshalb findet man in meiner Galerie Bänder, die zwar historische Motive aufweisen, jedoch teilweise in einer anderen Technik gewebt wurden, auch die Anordnung der Motive selbst ist teilweise abgewandelt.

 

Meine Arbeiten sind zum größten Teil aus reiner Baumwolle (Häkelgarn) hergestellt. Dieses Material garantiert immer ein sehr schönes pflegeleichtes und filigranes Ergebnis mit einem edlen Glanz. Außerdem ist Baumwolle sehr robust. 

 

Natürlich webe ich auf Wunsch auch mit anderen Materialien. Allerdings ist es wichtig, dass die Wolle nicht allzu dick, dehnbar und flusig ist. Es ist mir aus Platzgründen leider nicht möglich, ein Sortiment verschiedener Garne zu lagern. Sofern daher eine Borte aus einem besonderen Material gewünscht wird, bitte ich um Zusendung entsprechender Garnproben. Wenn das Garn die Voraussetzungen erfüllt, werde ich gerne die gewünschte Borte herstellen.


Ausführung

Da es sich um eine sehr aufwendige Handarbeit handelt, benötige ich je nach Garnstärke und Muster einige Zeit bis zur Fertigstellung. Dies geschieht unter ständiger Aufsicht meiner beiden Hunde.

 

Gerne verziere ich die Borten/Gürtel auch mit Perlen, Fransen und Quasten.

 

 

 



 

 

Viel Spaß beim Stöbern in meiner Galerie!

 

1. Schnurbindungen

Diese Borten bestehen alle aus vier Fäden pro Brettchen. Sie sind teilweise sehr einfach zu weben, teilweise etwas komplizierter. Sie sind reißfest und robust. Ideal zur Verzierung auch von groben Stoffen.

2. Diagonalen

3. Widderhorn, laufender Hund, Ranke

Diese beliebten Muster sind relativ einfach zu weben und doch ist das Ergebnis sehr schön. 

4. Sulawesi

Diese Bänder bestehen immer aus drei unterschiedlichen Farben. Die Brettchen sind aber mit vier Fäden bespannt, so dass diese Bänder sehr stabil sind. Mit dieser Technik lassen sich schöne Ornamente mit Struktur weben.

5. Missed-Hole Stippengewebe

Diese feinen Borten bestehen im Musterteil entweder aus zwei oder drei Fäden. Sie eignen sich daher auch zur Verzierung feinerer Stoffe. Die Herstellung ist dementsprechend zeitintensiv.

6. Doubleface

Diese Technik ist besonders gut für Gürtel oder Tragegurte geeignet. Das Muster ist - wie der Name schon sagt - auf beiden Seiten zu sehen. Sie bestehen im Musterteil aus zwei Farben (vier Fäden pro Brettchen).

7. Flottierungen, Mischtechniken, Diverses

Bei Flottierungen ist auffällig, dass die Fäden über längere Distanzen auf der Oberfläche laufen. Bei Bild Nr. 7.02 ist das besonders schön zu erkennen. In dieser Rubrik sind allerdings auch Köper und andere Techniken zu finden. Teilweise habe ich verschiedene Techniken kombiniert. Alle diese Borten sind in der Herstellung ziemlich zeitintensiv.

8. historisch belegte Muster/Motive

Es ist schon erstaunlich, dass diese prunkvollen Borten mit oft sehr komplizierten Musterfolgen ohne technische Hilfsmittel hergestellt wurden. Wenn ich zum Beispiel eine Borte entwerfe, dann erstelle ich sowohl den Webbrief als auch eine kleine Vorschau der Borte auf meinem PC.  Auch bei einer späteren Fehlersuche und beim Zurückweben ist er mir eine große Hilfe.

 

Viele der unten aufgeführten historisch belegten Muster wurden ursprünglich mit Gold- und Silberfäden broschiert. Diese Technik ist sehr zeitintensiv und obwohl das Ergebnis unübertrefflich schön ist, kann ich mich damit nicht so anfreunden.  Meine Borten wurden daher mit einer anderen Webtechnik hergestellt. Insgesamt liegt mir nicht so viel an einer detailgenauen Rekonstruktion. Teilweise sind von gefundenen Borten nur kleine Fragmente übrig, teilweise nur noch Zeichnungen. Es kann deshalb durchaus sein, dass Borten, die sich lediglich ähneln, als ein- und dieselbe bezeichnet werden.

 

Bei den von mir hergestellten Borten habe ich manchmal besonders schöne Musterabschnitte herausgepickt und fortlaufend wiederholt, manchmal habe ich sehr schmale Borten einfach als Randmuster verwendet. Borten mit kleinen Mustersätzen sind leichter weiterzuverarbeiten und aufzunähen als Bänder mit endlos langen Musterfolgen, es sei denn, man verwendet diese als Gürtel.  Für mich zählt lediglich ein praktisches und schönes Ergebnis.

 

Birka 8. - 10. Jhd. n. Chr.

Bildergebnis für Birka Borte


Hallstatt 8. - 4. Jhd. v. Chr.

 

 

Bildergebnis für Borte Hallstatt


Bertille 704 n. Chr.

 

Bildergebnis für Borte Bathilde


Maaseik 8./9. Jhd. n. Chr.

 

 


Oseberg ca. 830 n. Chr. Norwegen

 

Bildergebnis für Borte Oseberg Bild


Dublin 10. Jhd. n. Chr. Norwegen Wikinger


Hochdorf 550 - 500 v. Chr.


Moscevaja Balka 8./9. Jhd. n. Chr.